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Rede von Marianne Kleinert: Lehrer für Lichtenberg gewinnen!

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Sehr geehrter Herr Vorsteher,

liebe Bezirksverordnete und Gäste,

ich möchte meine Rede mit einem Zitat von John F. Kennedy beginnen: „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung. KEINE Bildung.“

Die Bildung unserer Kinder ist essenziell, und ich kann nicht fassen, dass wir, besser Sie als Bezirksamt, trotz des Wissens um  steigende Schulplatzbedarfe und sinkende Lehrkräftezahlen, in dieser wichtigen Angelegenheit so träge agieren. Es ist alarmierend, dass wir sowohl bei der Schulbauplanung als auch bei der Sanierung bestehender Schulen und der Gewinnung neuer Lehrkräfte nur stagnieren.

Sie haben im Schulausschuss im Juni vergangenen Jahres selbst berichtet, dass im nächsten Schuljahr 130 bis 140 Lehrkräfte in Lichtenberg fehlen werden, liebe Kollegen des Bezirksamtes. Zudem wurde beim Schulgipfel der Schulplanungsregion 1 festgestellt, dass wir rund 1.300 Schulplätze zu wenig haben – und die Tendenz ist steigend!

Wie stellen Sie sich die Zukunft unserer Kinder vor? Ist es etwa eine Lösung, 50 Kinder in einer Klasse unterrichten zu lassen, die dann durch digitale „Frontbeschallung“ von einer einzelnen Lehrkraft lernen? Wo bleibt da die individuelle Förderung, die wir unseren Kindern schuldig sind?

Als ich beim Schulgipfel fragte, wie das Bezirksamt aktiv Lehrkräfte für Lichtenberg gewinnen möchte, war die Antwort der Schulaufsicht ernüchternd: „Es ist ja unklar, wie sich der Lehrkräftemarkt entwickelt.“ Diese Antwort lässt mich ratlos zurück.

Was ist das für eine Idee? Lösung durch aussitzen? Kopf in den Sand stecken und auf eine wundersame Fügung warten? Das kann doch hoffentlich NICHT ihr ernsthafter und belastbarer Lösungsweg gewesen sein.

In der letzten Ausschusssitzung, als wir das Thema „Lehrkräftegewinnung“ behandelten, war das Ergebnis alles andere als ermutigend. Es wird auf einen Werbefilm und den jährlich stattfindenden Berlin-Tag gehofft, aber wo sind die wirksamen bezirklichen Maßnahmen? Warum denkt das Bezirksamt nicht über kreative Lösungen nach, wie es der Bezirk Marzahn-Hellersdorf tut? Dort werden Lehrkräfte bei der Wohnungsvergabe bevorzugt, um dem Mangel entgegenzuwirken. Es gibt bestimmt noch mehr Lösungen, aber die gilt es zu finden. Selbst der kleinste Strohhalm der zur Verbesserung beitragen kann, sollte ausprobiert werden.

Wir müssen feststellen, dass es nicht ausreicht, sich auf die Senatsverwaltung zu verlassen oder in den naiven Glauben zu verfallen, dass „schon alles gut gehen wird“.

Liebe Verordnete, ich appelliere an Ihr Verantwortungsbewusstsein, im Land der Dichter und Denker, im Land der Erfinder, für die nächste Generation etwas für die Bildung zu tun. Bildung ist das Fundament für das Leben und Fortschritt.

Unsere Kinder sind der Keim unserer Gesellschaft, und sie verdienen unsere volle Aufmerksamkeit und Unterstützung.

Bitte stimmen Sie unserem Antrag zu. Es ist an der Zeit, dass wir gemeinsam handeln und der Bildung unserer Kinder die Priorität geben, die sie verdient. Lassen Sie uns nicht länger zuschauen, während wir zunehmend in einer bildungspolitischen Krise feststecken.

Vielen Dank.

Marianne Kleinert, jugendpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion in der BVV Lichtenberg, hat diese Rede am 20. Februar vor der Bezirksverordnetenversammlung gehalten. Nur die AfD-Fraktion hat ihrem >>> Antrag zugestimmt. Die Fraktionen der anderen Parteien wollten sich mit der Lehrer-Gewinnung für unseren Bezirk nicht beschäftigen.