Sehr geehrter Herr Vorsteher, werte Verordnete, liebe Gäste,
Vielen Rauchern ist gar nicht bewusst, welchen toxischen Cocktail sie unachtsam zu Boden werfen. Zigarettenfilter enthalten tausende Schadstoffe – darunter Schwermetalle und andere Gifte, die in der Natur großen Schaden anrichten können, sobald sich die Zigarette zersetzt.
Der toxische Mix eines einzigen Zigarettenstummels reicht aus, um 40 bis 60 Liter Grundwasser zu verunreinigen. Durch den Kontakt mit Wasser werden die Giftstoffe aus der Zigarette ausgewaschen und können so leichter in das Grundwasser gelangen.
Aus Gesprächen mit Bürgern und eigener Wahrnehmung ist die Verunreinigung durch Raucher immer noch ein sehr großes Problem. Denn von den 20 Prozent Rauchern, die in Berlin leben, werden die Zigarettenstummel von vielen einfach nur unachtsam auf dem Boden geworfen.
Ist Ihnen bekannt, dass in Berlin auf jedem Quadratkilometer Freifläche, 2,7 Millionen Zigarettenkippen liegen? Umgerechnet bedeutet das, dass auf einem Quadratmeter die Verunreinigung des Grundwassers einer durchschnittlichen Badewannenfüllung entsprechen kann.
Als ich mit meiner Familie an einem schönen Sonntagnachmittag im Friedrichshainer Volkspark spazieren war, fiel mir auf, dass dort Aufklärungstafeln zu diesem Thema installiert worden sind – und das halte ich auch für unseren Bezirk für sinnvoll. Ein Foto dazu wurde im Austauschexemplar nun zur Verfügung gestellt.
Ich stelle mir eine Aufklärungskampagne so vor, dass ggf. in Kooperation mit verschiedenen Akteuren wie der BSR, auch in Lichtenberger Parkanlagen Infotafeln installiert werden. An Bushaltestellen und anderen Schwerpunkten können Plakate veröffentlicht werden. Sinnvoll sind auch Informationsstände vor Schulen und auf öffentlichen Plätzen, verbunden mit der Verteilung kleiner „To-go-Aschenbecher“. Aber das sind nur ein paar Ideen meinerseits. Bei dem Prüfauftrag überlasse ich natürlich die ganze Kreativität bei der Umsetzung dem Bezirksamt.
Der Umwelt zu liebe, bitte ich gerade hierbei auch die Fraktion der Grünen und die Verordneten der Tierschutzpartei um Zustimmung des Antrages.
Marianne Kleinert hat mit dieser Rede in der Sitzung der BVV Lichtenberg am 11. Juli den AfD-Antrag „Gezielte Präventionsmaßnahmen gegen die Verunreinigung der Umwelt durch Zigarettenreste“ begründet.